Ausgehend von der Fragestellung „Warum gehen im Grund einfache IT-Projekte so häufig schief“, haben wir mehrere Jahre mit Praxispartnern aus der Banken- und Versicherungsbranche Fehler untersucht, die IT-Projektkosten explodieren lassen.
Die gängigen Probleme lassen sich mit gesundem Menschenverstand vermeiden, werden jedoch regelmäßig begangen:
- Menschen sprechen zu Beginn nicht über erfolgskritische Anforderungen.
- Es rücken schnell Details in den Vordergrund, die wichtig sind, aber vom großen Ganzen ablenken.
- Projekte bekommen einen technischen Fokus, bevor die Anwendungsdomäne ausreichend verstanden ist.
- Wichtige Stakeholder werden zu spät einbezogen.
Requirements Engineering als Schlüsseldisziplin
Die Probleme sind in der Phase des Requirements Engineerings (RE) anzusiedeln, was RE zur wichtigsten und schwierigsten Teildisziplin im Softwareprozess macht.
Die Qualität der Vorgaben bestimmt das Ergebnis maßgeblich!
Die richtigen Anforderungen zu identifizieren, diese präzise zu dokumentieren und anschließend geeignet zu priorisieren ist keine triviale Aufgabe, denn das Wissen ist über Stakeholder, Systeme und Dokumente verteilt.
Durch gängige Dokumentationsformen (Modelle und Text) ist schwer zu entscheiden, welche Anforderung welche Relevanz besitzt und ausreichend verstanden ist. Im Gegenteil, wir schreiben ausführlich auf, was ausreichend verstanden ist und deuten an, was unsicher ist. Im Sinne einer Wertorientierung ist das Quatsch!
Lernen Sie, welche Methoden, Prinzipien und Techniken Sie benötigen, um mit agilem Requirements Engineering Ihren Softwareprozess erfolgreich zu gestalten.
Es fehlte eine leichtgewichtige Methode, die es cross-funktionalen Teams ohne Lernaufwand ermöglicht, ein gemeinsames Zielbild zu entwickeln. Sie musste anschlussfähig an agile und klassische Projektmanagementmethoden sein und gewährleisten, dass alle relevanten Stakeholder-Perspektiven zum richtigen Zeitpunkt eine Transparenz über die erfolgskritischen Anforderungen eines Projektes erhalten. Missverständnisse mussten auf ein Minimum reduziert werden, um keine nachgelagerten Grundsatzdiskussionen führen zu müssen.
Der Interaction Room
Mit dem Interaction Room haben wir eine Lösung entwickelt, in einem interdisziplinär besetzten Workshop und unter Moderation speziell ausgebildeter Interaction Room Coaches strukturiert erfolgskritische Anforderungen zu identifizieren und zu dokumentieren.
Mit Hilfe unserer Softwarelösung werden die Meinungen der Stakeholder gesammelt, ausgewertet und objektiviert. Als Ergebnis können wir Projektrisiken, Meinungsunterschiede und Prioritäten erkennen.
Der Interaction Room wurde in mehr als 23 wissenschaftlich ausgewerteten IT-Projekten validiert und führt in frühen Projektphasen zu folgenden Effekten:
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- Es entsteht ein gemeinsames Project Ownership zwischen Fachbereich und IT
- Aufwandsschätzungen werden um bis zu 80% präziser
- Missverständnisse werden auf ein Minimum (ca. 6%) reduziert und
- Liefertermine bis zu 75% häufiger eingehalten