Auf der Prozesslandkarte werden die wichtigsten Geschäftsprozesse modelliert. Die unmittelbare Visualisierung hilft dabei zu verstehen, wie genau Prozesse abgewickelt werden oder werden sollen. Aus Perspektive der Nutzer bzw. Kunden wird eine zeitlich-logische Abfolge der Schritte erstellt, mit denen die Aufgabe oder Funktion erfüllt werden soll. Wichtig ist dabei, dass es sich um einen Ende-zu-Ende-Prozess handelt.
Vor jeder Modellierung muss geklärt werden, welche Bedingungen vor dem Prozess erfüllt sein müssen und welche nach Beendigung gelten sollen. Nachdem die Startbedingungen geklärt sind, befragt der Methodencoach die Stakeholder nach den wichtigsten Aktivitäten. Während die Stakeholder antworten, modelliert er alle Schritte direkt auf einem Whiteboard mit. Ausschlaggebend für eine Diskussionsbasis ist der sogenannte Happy Path. Dies ist der ideale/typische Ablauf eines Prozesses, ohne Entscheidungen und weitere Verzweigungen. Erst wenn dieser als Grundlage definiert ist, können gemeinsam alternative Abläufe diskutiert und modelliert werden. Bei der Modellierung müssen die Coaches darauf achten, dass ein einheitliches und zielführendes Abstraktionsniveau eingehalten wird. Werden während der Modellierung Prozessschritte aus der Sicht verschiedener Rollen genannt, können diese an den jeweiligen Prozessschritten notiert werden.
Der Fokus der Prozesslandkarte liegt also darauf, Geschäftsprozesse detailliert zu beschreiben, von Anfang bis Ende. Damit alle Stakeholder der Modellierung folgen können, bleibt sie die ganze Zeit auf einem angemessenen Abstraktionsniveau. Zu jeder Zeit steht das kollaborative Verständnis aller Stakeholder im Vordergrund.