Die IHK Essen hat im Juni 2017 die Interaction Room GmbH als Innovationsbotschafter 2017 ausgewählt! Wir freuen uns sehr über den Beitrag und danken der IHK Essen für ihre Wahl.

Hier ist der Beitrag, auch zu finden auf der Seite der IHK:

Raum für das Wesentliche

Unerkannte Anforderungen und Risiken, Fehlinterpretationen oder Missverständnisse in der Kommunikation – Fehler, die bei der Umsetzung von IT-Projekten oftmals zu spät erkannt werden und nur noch mit hohem Aufwand nachträglich korrigiert werden können. „Dafür gibt es eine Lösung“, sagt Simon Grapenthin, Geschäftsführer der Interaction Room GmbH aus Essen. „Mit der Interaction-Room-Methode werden Digitalisierungspotenziale eines Projekts strukturiert und pragmatisch ermittelt, um die erfolgreiche Umsetzung des Projekts zu ermöglichen.“

Die Interaction Room-Methode

Das Prinzip ist einfach. Ein Interaction Room ist sowohl ein begehbarer Raum als auch eine besondere Methode, um Zusammenhänge in einem IT-Projekt sichtbar zu machen. In Workshops werden an verschiedenen Stationen auf Whiteboards Projektdetails in Skizzen formlos visualisiert, deren Zusammenhänge identifiziert und dadurch mögliche Probleme im IT-Projekt herausgearbeitet.
Mit dem Interaction Room bieten wir eine wissenschaftlich erarbeitete Methode, die das frühzeitige Identifizieren von Werten, Unsicherheiten und Risiken eines Projekts durch eine intuitive Visualisierungsmethodik unterstützt.
 
 Simon Grapenthin

Die Arbeit im Interaction Room hilft den Beteiligten dabei, sowohl einen fachlichen als auch technischen Projektüberblick zu erarbeiten und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Speziell ausgebildete Coaches begleiten einen Workshop: Ein Methodenexperte leitet den Workshop, ein Domänenexperte stellt fachliche Fragen, um kritische Details eines Projekts herauszustellen. Ein wesentliches Instrument der Methode sind Annotationen. „Das ist bei uns ein Alleinstellungsmerkmal“, betont der Geschäftsführer. „Annotationen sind wie Klebezettel mit verschiedenen Symbolen, die von den Projektbeteiligten in Skizzen z. B. die Priorität der Anforderung oder weiteren Klärungsbedarf deutlich machen.“ Die Ergebnisse der Workshops werden mittels einer eigenen App dokumentiert und so aufbereitet, dass sie in die Aufwandschätzung und -priorisierung einfließen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Ein Beispiel: Ein Kunde wollte die Anwendung für seine Buchhaltung effizienter machen. In einem Interaction-Room-Workshop stellte sich heraus, dass die Überprüfung der Daten auf Korrektheit manuell erledigt werden muss, was viel Zeit in Anspruch nahm. Mit den Ergebnissen wurde eine Anwendung entwickelt, die diesen Arbeitsschritt sinnvoll automatisiert. Über die intuitive Bedienoberfläche können Nutzer ihre Eingaben jetzt schnell und korrekt ausführen. Statt großem Aufwand hat der Kunde einen großen digitalen Nutzen.
„Auch der Interaction Room wird zunehmend digitaler“, sagt Grapenthin zur Weiterentwicklung der Methode. So kommen zunehmend interaktive Touch-Displays zum Einsatz, an denen die Teilnehmer der Workshops arbeiten. Somit ist ein Speichern, Zuschalten weiterer Teilnehmer oder Weiterleiten von Ergebnissen problemlos möglich. Die Software hierfür wird bei dem Essener Unternehmen selbst entwickelt.

Unternehmensstart aus der Uni Duisburg-Essen

2011 starteten die heutigen Geschäftsführer mit damaligen Forschungskollegen an der Universität Duisburg-Essen an einem Lehrstuhl für Software Engineering. Im Herbst 2014 ist daraus die gleichnamige GmbH, die Simon Grapenthin zusammen mit seinem Geschäftsführerkollegen Erik Hebisch führt, entstanden. Heute beschäftigt das Unternehmen bereits 12 Mitarbeiter – Tendenz steigend.

Enge Bindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft

Der enge Kontakt zur Wissenschaft besteht auch weiterhin. „Basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickeln wir gemeinsam mit dem Institut paluno die Methode Interaction Room kontinuierlich weiter.“ Ebenso werden Studierende einbezogen, unter anderem durch Abschlussarbeiten. „So kommen immer neue Ideen in unser Unternehmen, die uns helfen innovativ zu bleiben.“ Den engen Kontakt zur Wissenschaft kann der Geschäftsführer aus eigener Erfahrung jedem Unternehmen empfehlen: „Insbesondere im IT-Bereich kann die Forschung schnell praktische Relevanz besitzen.“

Zukunftsthema Digitalisierung

Gerade das Thema Digitalisierung wird vielfach diskutiert, unterschiedliche Definitionen, Meinungen und Vorstellungen, was Digitalisierung bedeutet, führen jedoch dazu, dass Unsicherheit besteht, wo angefangen werden soll. Eine strukturierte Herangehensweise und Menschen mit Expertise in IT, Statistik und der jeweiligen Domäne sind ein guter Start, Digitalisierungschancen zu identifizieren und sie von Geldverbrennung zu trennen.

Simon Grapenthin