Was unterscheidet einen Annotationstypen eigentlich von einer Annotation und in welchen Fällen benutze ich welchen Begriff?
Ein wesentlicher Bestandteil der Interaction-Room-Methode sind die Annotationen. Annotationen werden im Interaction Room dazu genutzt, um Risiko-, Aufwands- und Werttreiber sowie Unsicherheiten zu identifizieren. Sie bestehen aus unterschiedlichen Annotationstypen und den dokumentierten Diskussionen zu den entsprechend markierten Stellen. Annotationstyp bezeichnet das Symbol, das auf Klebezetteln in die Prozessmodelle geheftet wird. Die Annotation umfasst neben dem Typen die dazugehörige Begründung des Stakeholders, die zusammen mit dem Annotationstypen mit einer ID versehen und dokumentiert wird.
Kategorien der Annotationstypen
Anschlussfragen zur Fokussierung
Zusätzlich zu der Aufteilung der Annotationstypen in Kategorien hat jeder Annotationstyp einen Namen und eine Beschreibung. Diese Informationen sollen den Stakeholdern dabei helfen, die identifizierten Herausforderung eindeutig auszudrücken. Jeder Annotationstyp hat darüber hinaus spezielle Anschlussfragen, die dazu dienen, den Kern einer Aussage herauszufiltern und besser zwischen einer Anmerkung und einer tatsächlichen Herausforderung trennen zu können. Dabei ist zwischen allgemeinen und speziellen Anschlussfragen zu unterscheiden. Allgemeine Anschlussfragen dienen dazu, dass Stakeholder die relevanten Metadaten einer Anforderung nennen können. Diese Fragen sind für alle Annotationstypen gleich:
- Was: Welche Anforderung beinhaltet die Annotation?
- Wo: Worauf genau bezieht sich die Annotation?
- Warum: Welcher Nutzen wird angestrebt bzw. welcher Schaden vermieden?
Vom Annotationstypen zur Annotation
Ein Annotationstyp wird genau dann zu einer Annotation, wenn der Stakeholder seinen/ihren angehefteten Annotationstypen begründet, Nutzen und Schwierigkeiten der Herausforderung einschätzt und alles zusammen mit einer ID dokumentiert wird. Eine Annotation ist somit immer mit einer eindeutigen ID versehen und beinhaltet eine Begründung. In den Begründungen liegt das eigentliche Wissen der Stakeholder; durch die Annotationstypen und die Möglichkeit, alles, was herausfordernd ist oder sein könnte anzusprechen, wird dieses Wissen explizit. In Summe entsteht so eine detaillierte Bewertung der Prozessschritte mit eindeutig identifizierten Risiken, Aufwänden und Werten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Annotationstypen alles umfassen, was statisch definiert ist. Annotationen umfassen alles, was dynamisch von Stakeholdern eingebracht wird.